Es gibt 3 Kategorien von
Meerschweinchen-Besitzern:
Einmal die Halter,
welche nur als reine „Liebhaber“ ein bis mehrere Meerschweinchen in ihren
favorisierten Farben oder Rassen halten. Sie ziehen keinen Nachwuchs und sind an
jeglicher Zucht bzw. Vermehrung nicht interessiert.
Danach kommen die Vermehrer,
welche nur einmal „just for fun“ ein paar Würfe haben oder aber total ziel-
und planlos Männlein mit Weiblein zusammensetzen, um zu sehen was denn da so
dabei herauskommt. Genetik kennen sie überhaupt nicht oder kümmern sich nicht
darum. Rassen und Farben sind entweder egal oder aber man möchte einfach etwas
herumbasteln, um zu sehen was denn dabei herauskommt, wenn man Langhaar mit
Kurzhaar kreuzt. Unter Vermehrer fallen auch Massen-Vermehrer, die
versuchen mit Meerschweinchen Geld zu verdienen und im großen Stil Junge
produzieren, um diese dann an Zoohandlungen oder Reptilienbesitzer zu verkaufen.
Sogenannte „Kinderzimmer-Zucht“ fällt auch unter den Begriff „Vermehrer“,
da hier einfach blind 2 Meerschweinchen zusammengesetzt werden, egal welcher
Rasse oder Farbe diese angehören. Vermehrer verschenken meist ihren Nachwuchs
oder verschleudern die Jungtiere zu einem Spottpreis. Die Beschuldigungen von
Tierschützern betreffen daher nur die Vermehrer (und nicht wie irrtümlich
immer behauptet, die Züchter), da nur verschenkte oder billige Tiere den
Tierheimtieren den Platz wegnehmen. Rassetiere vom Züchter sind viel teurer
als Tierheimtiere, deshalb werden hier alternativ beim Kauf oftmals lieber die
Tierheimtiere vorgezogen.
Züchter setzen nur gezielt
Pärchen zusammen und wollen ein bestimmtes Zuchtziel erreichen. Bestimmte
Rasse- oder Farbmerkmale sollen gefestigt oder herausgezüchtet werden. Die
Jungtiere werden selektiert und nur Nachwuchs mit den gewünschten Eigenschaften
wird zur Weiterzucht genommen. Nachwuchs mit „Fehlern“ wird an Liebhaber
oder an Zoohandlungen verkauft. Wobei das Wort "Fehler" hier nicht für
irgendwelche Krankheiten steht, sondern nur kleinere Schönheitsfehler sind, die
auf Ausstellungen unerwünscht sind.
Züchter kennen sich mit
Genetik aus und wissen bereits vor dem Zusammensetzen des Pärchens was an
Jungtieren zu erwarten ist. Versuchswürfe werden nur gemacht, um Erbanlagen der
Zuchttiere herauszubekommen und diese dann zu dokumentieren. Paarungsversuche
unterschiedlicher Rassen werden nur vorgenommen, wenn anhand der Genetik ein
bestimmtes Zuchtziel damit erreicht werden oder eine Rasseeigenschaft gezielt
verbessert werden soll. Sogenannte Qualzuchten werden vermieden und Tiere welche
zu evtl. Krankheitserscheinungen oder Behinderungen neigen, werden von der Zucht
ausgeschlossen. Gute Züchter verschenken auch ihre Tiere nicht und wenn sie
Tiere verkaufen, dann mit dem Hinweis, dass das Tier wieder zurückgenommen wird
und nicht ins Tierheim gebracht werden muss. Nachwuchs von seriösen Züchtern nimmt
somit den Tierheimtieren keinen Platz weg, da dieser auch meist teurer verkauft
wird.