Meerschweinchen-Freigehege

Meerschweinchen lassen sich auch durchaus ohne viel Aufwand im Freien halten. Wenn sie es vom Frühjahr an gewöhnt sind, können sie sogar den Winter über draußen gehalten werden, vorausgesetzt natürlich sie haben ein geeignetes Schutzhaus zur Verfügung.

Da Meerschweinchen nicht graben und buddeln wie Kaninchen, braucht der Zaun des Freigeheges nicht in den Boden eingegraben zu werden. Es langt also völlig, wenn er nur auf dem Boden aufliegt. Das Schutzhaus für die Meerschweinchen steht entweder innen im Freigehege oder außen und ist dann mit einer Röhre oder einem Tunnel mit dem Freigehege verbunden. Das Schutzhaus kann mit ein wenig handwerklichem Geschick selbst gezimmert werden oder man kauft sich einen fertigen Kaninchenstall im Fachhandel für Kleintierzucht-
bedarf. Der Vorteil bei einem selbstgezimmerten Stall liegt, vom niedrigeren Preis einmal abgesehen, natürlich bei der Größe, da man dann nach Belieben und Platzangebot die Größe selbst bestimmen kann. Die Kaninchen-Ställe im Fachhandel sind leider meistens ziemlich knapp bemessen und eine Größe von über 1 m in der Breite ist kaum zu bekommen. Wer also ein größeres Meerschweinchen-Rudel zusammen halten will, der müßte dann schon seinen Stall selbst zusammenbauen.

Der auf dem Foto abgebildete Stall hat die Maße 120 x 120 x 120 cm und bietet so Platz für ca. 10-15 Meerschweinchen. Da sie im Sommer die Möglichkeit haben auf die große Wiese zu laufen, reicht der Platz völlig aus. Läßt man die Tiere auch den Winter über draußen, sollte man nicht mehr als 10 Meerschweinchen in den Stall setzen, da es ohne den Freilauf auf die Dauer doch ziemlich eng wird.

Der Stall wurde aus Nut- und Federbretter gezimmert und die Wände wurden zwischen den Innen- und Außenbrettern mit Styropor isoliert. Die Außenwände wurden zusätzlich gegen die Witterungseinflüsse mit umweltfreundlicher Holzlasur gestrichen. Der Boden wurde ebenfall mit Styropor ausgelegt und darüber befindet sich eine Plastikwanne. Plastikwannen in dieser Größe sind leider ziemlich selten und daher meist in Handarbeit hergestellt. Wer also keine Möglichkeit hat, sich solch eine Wanne anzufertigen, der kann eine Spanplatte über die Styroporschicht legen und darüber Teichfolie kleben. Die Teichfolie sollte an den Wänden 10 - 15 cm hochstehen und an der oberen Kante mit Holzleisten festgenagelt werden. So können die Kanten nicht angenagt werden und der Urin kann nicht unter die Folie laufen. Das Dach sollte entweder mit Dachpappe abgedeckt werden oder ein Plastikdach angeschraubt werden, daß vorne ca. 40-50 cm übersteht. Außerdem sollte das Dach schräg nach hinten stehen, damit der Regen besser abfließen kann und nicht nach vorne an der offenen Seite herunterläuft. Um im Sommer einen Hitzestau zu vermeiden, sollte das Plastikdach bzw. die Dachpappe ca. 30 cm über dem eigentlichen Dach angebracht werden. Dieses Luftpolster hält die schlimmste Hitze ab und man hat noch zusätzlich einen kleinen Stauraum für Futtertröge etc. Die Öffnung des Stalles sollte der Schlecht-Wetter-Seite abgewendet sein, also möglichst die Tür nach Osten zeigen. Um der Sommerhitze vorzubeugen, wäre es natürlich ideal, wenn der Stall unter einem Baum stehen könnte, andernfalls sind Temperaturen im Hochsommer von fast 40 ° C keine Seltenheit. Eine schwarze Dachpappe begünstigt diesen Effekt leider noch und ist daher nicht so empfehlenswert. Meerschweinchen sind in dieser Beziehung leider recht dumm und manche sterben lieber im geschützten Haus den Hitzetod als daß sie sich hinter das Haus in den Schatten legen würden. Deshalb ist ein Schattenplatz für den Stall sehr wichtig. 

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